Mit dem Gerichtsverzeichnis kann einfach das örtlich zuständige Oberlandesgericht für einen Ort in Deutschland gefunden werden. Zu jedem Gericht im Gerichtsverzeichnis findet man Anschrift und alle notwendigen Kontaktdaten.
Die Karte zeigt die Oberlandesgerichtsbezirke in Deutschland. Die Oberlandesgerichtsbezirke sind unabhängig von den Bundesländern. Jedes Bundesland hat allerdings mindestens ein Oberlandesgericht. Die Bundesländer Bayern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen haben mit drei Oberlandesgerichten die meistens Oberlandesgerichte in Deutschland. Weiter haben Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz zwei Oberlandesgerichte. Auch gibt es einige Besonderheiten bei den Bezeichnungen der Oberlandesgerichte. So heißt das Oberlandesgericht Berlin, historisch bedingt, "Kammergericht Berlin" und das Oberlandesgericht Hamburg wird unter der Bezeichnung "Hanseatisches Oberlandesgericht2 geführt.
Oberlandesgerichte sind die höchste Instanz der Justiz in Deutschland. Hier landen täglich hunderte Strafsachen und Verfahren aus Zivilklagen, die durch hiesige Richter im Augenschein genommen werden. Hinzu kommt, dass ein Oberlandesgericht für Berufungen aus Urteilen des Landesgericht zuständig ist, was die Verfahren und mögliche Entscheidungen noch etwas vertagt. Vor dem Oberlandesgericht herrschen rege terminale Probleme, regelmäßig, sodass lange Prozesse hier oftmals die Regel sind. Ein OLG ist zunächst einmal im Zivilrecht für viele Instanzen wichtig. So greifen Oberlandesgerichte ein, wenn es Beschwerden mit Urteilen aus dem Landesgericht gibt oder Berufungen des Landesgericht. Wer mit Entscheidungen des Familienrechts beim Amtsgericht nicht einverstanden ist, der wird nach der Berufung sofort zum Oberlandesgericht der Stadt beispielsweise München, Celle, Schleswig oder Hamburg geführt. Je nach Stadt eben das naheliegest Oberlandesgericht, welches im Zuständigkeitsbereich vorzufinden ist.
Auch im Strafrecht sind Oberlandesgerichte tätig. Hier kommen vor dem OLG allerdings noch wirklich schwere Straftaten wie Terrorvereinigungen und Volksverhetzungsstraftaten vor dem Richter. Oberlandesgerichte werden mit einem Präsidenten besetzt und sowie einem vorsitzenden Richter und weiteren Richtern. Wobei einer der Spruchkörper ist und die Urteile verkündet. Doch auch alltägliche Beschwerden wie Entscheidungen der Strafkammer, Staatsanwaltschaft Probleme und Revisionen werden vor dem Oberlandesgericht verhandelt. Ordnungswidrigkeiten mit einer höheren Strafe als 5.000,- Euro werden vor Berufsrichtern, insgesamt drei im Verhandlungsprozess, verhandelt.
In Deutschland gibt es derzeit 24 Oberlandesgerichte in allen Bundesländern verteilt. Gerade im Süden zwischen Bayern, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg wird deutlich, dass hier offensichtlich wenig Handlungsbedarf bevorsteht, weil es je Bundesland nur ein Oberlandesgericht gibt. Derweil in NRW bereits 3 Stück und Berlin 5 Oberlandesgerichte zu finden sind. Je nach Bundesland landen im Jahr über 20.000 Verfahren bei Oberlandesgerichten, wobei Spitzenreiter hier wirklich Nordrhein-Westfalen Hamm mit 160.000 Verfahren im Jahr und München mit 105.000 Verfahren pro Jahr herausstechen. Oberlandesgerichte haben keinerlei Publikumsverkehr außerhalb ihrer Strafsachen zu erwarten, sodass die öffnungszeiten eigentlich sehr gering bemessen sind. Da hier nur schwere Delikte wie Terrorgefahr behandelt werden und keine klassischen Strafsachen.