Gerade das ältere Semester hat immer noch Hemmungen, sich als Kanzlei mit dem Thema Werbung zu beschäftigen, ist das strickte Werbeverbot noch allgegenwärtig. Doch die Zeiten ändern sind und im Jahr 2016 preschen immer mehr junge Kollegen vor und machen ungeniert auf sich aufmerksam. Die Zeit ist reif, dass auch Rechtsanwälte, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer sich mit Kanzleimarketing beschäftigen. Hinter dem abstrakten Wort "Marketing" verbirgt sich eine professionelle Präsentation, die mit der Persönlichkeit verbunden wird - online und auch abseits von Internet und sozialen Medien. Wie? Ein kleiner überblick gibt Aufschluss. Das Profil im Anwaltsverzeichnis ist Teil einer erfolgreichen Online Marketing Strategie für das Kanzlei Marketing, in der relevante Branchen Portale besonders für Anwälte eine wichtige Rolle spielen.
Kanzleimarketing ist ein weites Feld, bei dem es vor allem gilt, den überblick zu behalten. Nicht immer sind alle Maßnahmen sinnvoll, manche zu teuer, zu aufwendig oder mit der Personaldecke nicht realisierbar oder wiederum nicht von Erfolg gekrönt. "Wer die Wahl hat, hat die Qual", sagt ein Sprichwort, dem sich so mancher Rechtsanwalt hier gegenübersieht. Denn Marketing kann im World Wide Web stattfinden, aber auch offline gibt es zahlreiche Instrumente. Daher gilt es, hier die richtige Strategie für jeden Einzelnen zu finden. Wer sich zu wenig auskennt, sollte sich Experten ins Boot holen, die die richtige Strategie entwerfen und entscheiden, was am besten getan und was hingegen wieder gelassen werden sollte. Denn auch im Kanzleimarketing muss sich bewusst gegen Instrumente des Marketings entschieden werden. Auf folgende wird sich dieser überblick beschränken:
Neben dem großen Bereich des Internetmarketings gilt es auch für Anwälte, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer die zahlreichen Möglichen jenseits von Internet und Co zu nutzen. Denn längst gibt es kein generelles Werbeverbot mehr. Hier ist ein wichtiger Bestandteil, Nachfrage bei Mandanten zu erzeugen. Mögliche Instrumente sind hier beispielsweise Mailings über Erfolge, das Erstellen einer eigenen Kanzleizeitung, Newsletter, Flyer oder auch die klassische Anzeige im Branchenbuch und andere werblichen Maßnahmen, die im Rahmen erlaubt sind. Neben Visitenkarten kann auch eine Kanzleibroschüre erstellt werden.
Ohne eine eigene Internetseite kommt keine Kanzlei mehr aus. Aber auch die Vorstellung des Advokat sollte hier gekonnt inszeniert werden. Diese Websites haben oft viel mehr Potenzial, als Partner erahnen können. Welcher Anwalt hat schon einmal von SEO-Optimierung gehört? Dahinter verbirgt sich einfach formuliert die Platzierung bei Google und anderen Suchmaschinen der Seite. Auch die Gestaltung der Seite ist wichtig, der erste Eindruck gilt auch bei Webseiten als unwiderruflich. Tipps und Referenzen sollten unbedingt aufgeführt werden sowie die gesuchten Informationen schnell auffindbar sein. Ziel der Website: die Kontaktaufnahme zum Experten.
Kanzleien auf Facebook, Twitter und Instagram? Warum nicht, wird so mancher Experte im Marketing dem Anwalt auf diese Frage antworten. Doch diese sozialen Netzwerke sind keine Selbstläufer. Auch hier muss eine Facebook-Seite gepflegt und am Leben erhalten werden, damit die Kanzlei im Gespräch bleibt. Für Bindung von Mandanten und den Servicecharakter sind diese Kanäle hervorragend für Kanzleien geeignet. Aber Vorsicht: Soziale Medien erfordern auch viel Aufwand und Arbeit. In regelmäßigen Abständen muss hier "Inhalt" geliefert werden, der "userfreundlich" ist. Hier sollte genau geprüft werden, ob es sich lohnt, solche Seiten überhaupt zu gestalten.
Verzeichnisse im Internet bieten Mandaten die Möglichkeit, den passenden Anwalt zu kontaktieren. Hier will jede Kanzlei gefunden werden, daher kommt es auch auf die Platzierung an. Bei einer allgemeinen Suchmaschine gibt es zahlreiche Aspekte, die oft über das Wissen eines Anwalts hinaus gehen. Hier sollten Experten für die richtige Präsenz ins Boot geholt werden. Auf speziellen Verzeichnissen kann sich jede Kanzlei selbst eintragen. Neue Mandanten werden hier gewonnen, je mehr Einträge in den verschiedenen Portalen zu finden sind.
Ein weiterer möglicher Punkt des Kanzleimarketing kann eine erfolgreiche Presse- und öffentlichkeitsarbeit sein. Auch Rechtsanwälte, Steuerberater und andere Kanzleien können Pressemitteilungen herausgeben. Der eloquente Experte kommentiert aktuelles Zeitgeschehen im Videoblog. Der Wirtschaftsprüfer kann als Experte für die steuerlichen Themen in Print, Rundfunk und Fernsehen auftreten, Anwälte und Steuerberater sind ebenfalls gern gesehene Gesprächspartner in verschiedenen Medien. Die Fachpresse benötigt immer wieder neue Artikel - das Tätigkeitsfeld findet längst nicht mehr nur im Gericht oder Büro statt. Also: Auch die PR-Schiene darf im Kanzleimarketing nicht vergessen werden. Sie garantiert, dass Anwalt, Prüfer oder Berater im Gespräch sind - und bringt Mandaten.
Dies sind längst nicht alle Instrumente eines erfolgreichen Kanzleimarketings. Grundsätzlich sollte jede Kanzlei die Scheu vor Marketing ablegen. Aber auch ein weiterer Aspekt ist essenziell: die Authentizität. Egal welche Instrumente letztendlich gewählt werden, sie müssen im Einklang mit der Kanzlei sein.